Die Alten Herren dribbeln ganz groß in der Volkswagen Arena auf!

3. Juni 2024

Wir schreiben den 23. Mai 2009, Samstag, es ist 17:03 Uhr … von der linken Strafraumkante flankt Christian Gentner mustergültig ins Zentrum, wo Edin Dzeko in Position läuft und volley zum 5:1 vollendet. Ohrenbetäubender Lärm schallt durch die Volkswagen Arena – das „Ding“ gegen Werder ist durch. Der VfL Wolfsburg ist erstmals deutscher Fußballmeister.

Mindestens ähnlich laut war es fast exakt 15 Jahre später – 21. Mai 2024 – wieder die Volkswagen Arena. Die Stimmung ist ähnlich eindrucksvoll. Das Flutlicht ist an, die Arena in grün – weiß gehüllt, die letzten Sonnenstrahlen versinken hinter der Westtribüne. Mehr als 400 Fans aus Seershausen und Umgebung sind der blau – weißen Invasion gefolgt und verwandeln die Arena von Beginn an in einen Hexenkessel. Dieses Mal ist nichts zu sehen von den gefürchteten Ultras der Grün – Weißen. Die Arena ist beim ersten Auswärtsspiel des TuS hier in Wolfsburg in blau – weißer Hand.

Und es ist fast exakt wieder diese 74. Minute. Auf der linken Seite tanzt Lukas Zimmermann seinen Wolfsburger Gegenspieler aus und spielt einen mustergültigen Pass auf Jens Gerike, der mit einem seiner gefürchteten Antritte die Wolfsburger Hintermannschaft alt aussehen lässt. Kurzer Blick ins Zentrum, wo Tobi Koch bereits einläuft und die Hereingabe mustergültig zum 1:4 verwertet. Wieder dieser ohrenbetäubende Lärm, allerdings jubeln im Vergleich zu 2009 dieses Mal die Blau – Weißen. Soeben erzielt der TuS den Anschluss gegen eine bis dahin überlegende Wolfsburger Mannschaft und versetzt seine Fans damit in Extase.

Die Blau – Weißen wittern jetzt Morgenluft, aber trotz der in dieser Phase spielerischen Überlegenheit will kein weiteres Tor mehr fallen.

Es mag sein, dass diese Passage ein klein wenig übertrieben ist, aber so wird sie unseren Alten Herren ganz sicher ewig in Erinnerung bleiben und das oben beschriebene Tor ist ganz sicher eines für die Geschichtsbücher in den über 100 jährigen Analen des TuS.

Begonnen hat alles mit einer simplen Ausschreibung des VfL Wolfsburg für ein Spiel gegen die Traditionself des VfL. Ratzfatz setzen sich ein paar Spieler der Alten Herren zusammen, nahmen Stift und Papier zur Hand und innerhalb weniger Stunden stand der erste Entwurf, an dem in den kommenden Tagen immer noch ein bisschen gefeilt wurde und schließlich ging die Bewerbung raus. Nach schier endlosem Warten dann am 05. April die erlösende Nachricht. Der TuS hatte sich gegen mehr als 20 andere hochkarätige Bewerbungen der Wolfsburger Partnervereine durchgesetzt. 

„Liebe Bewerber, liebe Vereine!

Wir bedanken uns herzlich für die vielen kreativen Einsendungen, um als Gegner der Traditionself um Roy Präger aufdribbeln zu können. Es gab einiges zu lesen und schmunzeln.
Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht. Von Revanchen bis heiße Duelle unter „alten Hasen“, von 1,90m großen oder auch alten Männern bis Mannschaften, die es schon ewig gibt oder noch gar nicht gibt, waren tolle Angebote dabei! Doch eine Bewerbung stach besonders hervor – mit 11 guten und beindruckenden Gründen haben sie uns überzeugt!

  • Wir freuen uns, TuS Seershausen/Ohof am 21.05.2024 auf dem heiligen Rasen der Volkswagen Arena begrüßen zu dürfen!

Die Alten Herren des TuS Seershausen / Ohof dribbeln also unter Flutlicht ganz groß in der Volkswagen Arena auf. Und bereits einen Tag später starteten die Vorbereitungen auf TuS Seite: Organisation eines Fanbusses, Sondershirts für das Team, Fanshirts, Sponsorensuche, Fragen über Fragen … aber auch Dank der Hilfe des VfL konnten nahezu alle beantwortet werden.

Pünktlich am 21. Mai um 16:30 Uhr versammelten sich dann Fans, Spieler und Angehörige zur Abfahrt zum „Ereignis des Jahres“. Die Organisation auf Seiten des VfL war perfekt. Die Spuren der „Nichtabstiegsfeier“ des Mainz 05 vom Samstag waren beseitigt und die Gästekabine im Stadion präsentierte sich in einem ausgezeichnten Zustand. Gleiches galt auch für den Rasenplatz und das bestens vorbereitete Umfeld. Pünktlich um 18:50 Uhr war es dann soweit. Kapitän Stefan Gödecke führte die Mannschaft zur Vereinshymne des VfL ins Stadion. Jeder Spieler der wollte, durfte „seine“ Einlaufkinder mitbringen, die zudem von weiteren Nachwuchskickern unseres Vereins supportet wurden.

Um 19:00 Uhr wurde die Partie dann von Schiedsrichter Matti Schanda angepfiffen und es dauerte keine 4 Minuten, ehe Lukas Zimmermann die erste 1000 prozentige und damit die Chance, direkt in Führung zu gehen und dem VfL zu zeigen, wo der Frosch die Locken hat, vergab.

So ein bisschen schien das aber auch der Weckruf für den VfL zu sein, der ziemlich schnell erkannte, dass es im Vergleich zum Gegner des letzten Jahres heute kein Spaziergang werden würde. Und so kam es, dass die Stützen des Teams ( Präger, Rische, etc. ) das Heft des Handelns in die Hand nahmen und die Hintermannschaft des TuS ein ums andere Mal alt aussehen ließen. Schließlich wurden beim Stand von 0:4 die Seiten gewechselt, ehe – wie oben schon beschrieben – ein kongenialer Spielzug der Blau – Weißen zum 1:4 das Stadion in Extase versetzte.

Die zweite Hälfte stand dann ganz im Zeichen der auf beiden Seiten zuvor angekündigten Wechsel und so erhielt auch jeder Blau – Weiße die Chance, sich für die kommenden Aufgaben in der Liga gegen Isenbüttel, Calberlah und Gamsen zu empfehlen ;-). Jeder Spieler wurde bei seiner Auswechslung mit Applaus verabschiedet und genoss die anerkennden Sympathien der blau – weißen Anhängerschaft.

Auch wenn das Endergebnis von 1:8 am Ende vielleicht etwas zu hoch ausfiel, konnte jeder unserer Spieler einmal fühlen, was es bedeutet, in einem Bundesligastadion auf dem Rasen zu stehen und dieses Gefühl wird sicher für die meisten unserer Kicker einmalig bleiben.

Nach Spielende gab es in stimmungsvoller grün – weißer Atmosphäre noch ein zünftiges Zusammensein mit den „alten Recken“ des VfL, ehe es gegen 23:00 Uhr mit dem Mannschaftsbus Richtung „Heimat“ ging, wo bis zum Morgengrauen gefeiert und einzelne Spielzüge noch einmal ausgewertet wurden, ohne letztendlich die Frage beantwortet zu haben, ob das Spiel einen anderen Verlauf genommen hätte, wenn der TuS in der 4. Minute zur Führung genetzt hätte.     

Auf diesem Wege möchte sich das Team insbesondere bei folgenden Personen bzw. Organisationen bedanken:  

Ralph Kirchner, unserem Vereinswirt, für die Ausstattung mit Getränken vor und nach dem Spiel

Frau Single als Samtgemeindebürgermeisterin für die finanzielle Unterstützung

Thomas Spanuth als Ortsbürgermeister, ebenfalls für die finanzielle Unterstützung

Der Firma LVA, Landmaschinen Vertrieb Altenweddingen GmbH für die finanzielle Unterstützung

Michael Nicks für all die Fotos rund um das Event

Dem Fußball - Förderverein des TuS Seerhausen / Ohof für die finanzielle Unterstützung

Dem VfL Wolfburg und hier speziell bei Anne Lindner-Grütter sowie Roy Präger für die perfekte Organisation des Abends  

Der Firma 11teamsports in Braunschweig für das Sponsoring der Sondertrikots

Mirko Isensee für die Betreuung des Teams während des Spiels

Simon Bosch als unseren Physio an diesem Tag

Dem Busunternehmen Ulli Reisen, das Mannschaft und Fans sicher, gut und komfortabel nach Wolfsburg und zurück gebracht hat und hier insbesondere bei „unserer“ Busfahrerin Katja  

Jana Gerike, Janette Frieß und Diana Nowack für die liebevolle Betreuung unserer Einlauf- und Ballkinder

Raphael Krebs für die tollen Videos rund um das Spiel

Dem Schiedsrichterkollektiv um Matti Schanda

… und natürlich all den Fans und Gönnern unseres TuS, die dieses Ereignis für alle von uns zu einem uvergesslichen Erlebnis gemacht haben.

Ein besonderes Dankeschön geht aber zudem auch an all die Spender für die „Krzysztof Nowak Stiftung“ und hier speziell für das neue ALS Mobil, das all den an dieser heimtückischen Krankheit Leidenden hilft, ein klein wenig mobiler zu sein. Aufgrund der überwältigenden Spendenbereitschaft aller Fans konnte der TuS Seershausen /Ohof insgesamt 600,00 EURO an die Stiftung überweisen. Vielen Dank dafür!

Die Fakten zum Spiel:

Dienstag, 21.05.2024 – 19:00 Uhr

Wetter: wolkig bei 21 Grad

Endstand: 8:1

Zuschauer: 422

Die Traditionself des VfL Wolfsburg spielte in folgender Aufstellung:

Kick- Schulze, Klamt, Busboom, Seeger – Ingo Vandreike, Lasse Vandreike, Präger, Elsner – Rische Lecinena

Weiter dabei: Weber, Helmke, Hensel, Krieger, Becker, Michaela Möertzsch, Beitz, Korsch, Körber, Cyrys, Kolm, Worms, Bischoff; Platins-Warnecke-Remwoldt (alle 3 TW)

Torschützen für den VfL: Lecinena (2), Rische, Klamt, Elsner, Bischoff, I. Vandreike, Weber

Die Alten Herren des TuS Seershausen / Ohof spielten wie folgt:

Fabian Abram – Andreas Gemke – Jens Gerike – Stefan Gerike – Stefan Gödecke – Fabian Hacke - Daniel Hoske – Jan-Niclas Hübenthal – Tobias Koch – Mario Kühne – Robert Mund – Robin Nicks – Philip Nicks – Simon Niebuhr – Mario Nowack – Ndue Prendi – Reinhold Richert – Alex Schulz – Raphael Skwara – Ingo Tepper – Lukas Zimmermann – Andrè Weichsler – Johann Konert – Roland Strehmel

Trainer: Sascha Hildewerth

Verletzungs- bzw. urlaubsbedingt nicht eingesetzt werden konnten: André Meynberg – Christian Kopitz – Mirko Isensee – Ralf Bösche

Die Alten Herren unseres TuS aus Seershausen

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